Wir bauen ein Wildbienenhotel
Mache das mit einigen Freundinnen und Freunden und lasst euch von einem Erwachsenen beim
Bohren und Zusammenschrauben helfen. Zieht euch beim Hämmern Schutzhandschuhe an.
alle Fotos: privat
Aus was?
- Eine Holzkiste, ca. 30 x 20 cm groß oder
- Holzbretter: 2 Stück 30 x 20 cm und 2 Stück 20 x 15 cm und eine Sperrholzplatte 30 x 20 cm
- Schrauben, Nägel, Krampen, ggf. 8 Metallwinkel, Kordel, Bindedraht, ggf. Kabelbinder
- Hühner- oder Kükendraht, ca. 35 x 45 cm
- Leere Konservendosen Aststücke (ca. 15 cm lang, Durchmesser ca. 5 – 8 cm)
- Nisthülsen: trockene und hohle Pflanzenstängel (z.B. Kornblumen), Strohhalme, Bambusstängel (selbst sammeln oder kaufen). Bitte keine Halme aus Papier!!! Die weichen im Regen oder bei Nebel auf.
- Lehmpulver und/oder Ton
- Werkzeug: Säge, Hammer, Bohrmaschine, Akkuschrauber, Holzbohrvorsätze (wenn möglich, extra lange), Zange (um den Draht durchzuschneiden), Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Scheren,
Gartenschere
Wie?
- Wenn du eine Holzkiste hast, ist der Rahmen deines Insektenhotels schon fertig. Dann mache bei dem Punkt „Jetzt geht es an die Nisthülsen“ weiter.
- Du baust dir aus den Holzbrettern einen Rahmen. Für oben und unten nimmst du die großen Bretter: 30 x 20 cm. Für die Seiten die kleineren Bretter: 20 x 15 cm.
- Zuerst schraubst du mit dem Akkuschrauber an das eine große Brett an jeder Seite im rechten Winkel ein kleines Brett an. Du kannst dies mit den Metallwinkeln machen. Oder du schraubst das Brett direkt in die schmale Kante des senkrechten Brettes.
- Dann drehst du alles um, so dass die zwei Seitenbretter nach oben zeigen und das große Brett unten ist. Dann schraubst du oben das zweite große Brett fest. Anschließend nagelst du mit kleinen Nägeln die Sperrholzplatte als Rückenwand an.
- Jetzt geht es an die Nisthülsen. Diese kommen in die Konservendosen. Mische dir eine Lehmmischung mit etwas Wasser an, bis eine Art festes Püree entsteht. Das kommt unten in die
Metalldosen. Alternativ kannst unten in die Dose eine ca. 5 mm dicke Tonschicht drücken.
- In die Metalldosen kommen die Nisthülsen. Die Nisthülsen sollten etwas kürzer sein als die Metalldose lang ist. Schneide die Stängel auf die richtige Länge. Achte darauf, dass die Stängel nicht kaputt sind, keine Risse haben und oben glatt abgeschnitten sind.
- Mache die Dose richtig voll, so dass die Stängel nicht mehr verrutschen oder rausfallen können. Drücke die Stängel fest in die Lehmmasse oder in die Tonschicht.
- Die Dosen kommen dann nebeneinander in das Insektenhotel. Du kannst die Dosen mit einer Heißklebepistole an der Rückwand festkleben.
- Wenn du nicht genug Dosen hast, kannst du die Nisthülsen mit einer Schnur fest zusammenbinden und dann mit dem Ton an der Rückenwand vom Hotel befestigen.
- In die Aststücke kannst du Löcher in unterschiedlicher Dicke bohren. Es gibt verschieden große Wildbienen und wilde Hummeln. Manche brauchen Nistgänge von 3 mm Durchmesser, andere
welche von 1 cm Durchmesser. Wichtig ist, dass die Löcher möglichst tief sind. Dann können die Wildbienen viele Brutkammern für ihre Eier in einem Loch hintereinander anlegen.
- Du kannst auch noch einen Ziegelstein in das Insektenhotel einbauen. Dazu füllst du die Löcher des Ziegelsteins mit einer Mischung aus Sand und Lehmpulver. Auf einen Löffel Lehmpulver nimmst du 9 Löffel Sand. Für einen Ziegelstein brauchst du ungefähr 3 Esslöffel Lehm und 27 Esslöffel Sand. Die gut durchgerührte Mischung kommt löffelweise in die Löcher. Nach jedem Löffel sprühst du Wasser in das Loch. Mach das solange, bis die Löcher gefüllt sind.
- In den Eierkarton füllst du Stroh. Die Schnur bindest du um den geöffneten Eierkarton, damit das Stroh nicht rausfällt. Am besten klebst du den Eierkarton auch mit Heißkleber an der Rückenwand vom Bienenhotel fest.
- Nun musst du vorne nur noch das Drahtgitter befestigen. Es dient als Schutz vor Vögeln, die gerne die Niströhren aus den Behältern ziehen und die Eier und Puppen der Wildbienen fressen. Gerade Spechte haben einen bis zu 5 cm langen spitzen Schnabel und eine lange Zunge und können so die Nisthülsen leerfressen. Das Drahtgitter nagelst du mit den Krampen an allen Randbrettern fest.
Achtung: Schlage dir nicht mit den Hammer auf die Finger! Die Krampen rutschen schnell weg oder drehen sich auf die Seite. Wer einen Tacker für Holz hat, nimmt besser den.
Der Standort für das Wildbienenhotel sollte folgende Voraussetzungen haben:
-Sonne. Die Vorderseite des Wildbienenhotels sollte nach Süden oder Südwesten zeigen.
- Höhe: Ca. 1 bis 2 Meter über dem Boden. Am besten an einem Gartenhaus, einem Zaun oder an einer Wand befestigen.
- Nicht Wackeln: Das Haus sollte nicht wackeln. Das mögen die Tiere nicht. Wir mögen ja auch keine Erdbeben.
- Blumen und Blühpflanzen in der Nähe: Die Wildbienen und Hummeln brauchen Blüten. Sie sammeln die Pollen (das ist der feine gelbe Staub in den Blüten) und stopfen diese in die
Nisthüllen um die Eier herum. Der Pollen ist das Futter für die Larven, die aus den Eiern schlüpfen.
- Ungestört sein: Es sollte so angebracht werden, dass Menschen da nicht direkt drankommen und das Bienenhotel vielleicht beschädigen oder zerstören. Viele Menschen haben Angst vor
Bienen. Obwohl Bienen, Wildbienen und Hummeln fast nie stechen. Eigentlich nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Dennoch ist es besser, so ein Bienenhotel etwas vor Menschen zu
verstecken.
- Das Hotel im Winter nicht stören: Im Winter sind die Bienenlarven in den Niströhren Aus diesen schlüpfen dann in den ersten warmen Frühlingstagen die Bienen. Also im Winter das Wildbienenhotel in Ruhe lassen!
Hier haben wir das Bienenhotel an einen Zaun unter die Ranken von wilden Brombeeren gestellt. Es steht auf zwei dicken Ziegelsteinen. Es wäre besser, es höher am Zaun zu befestigen, aber an dieser Stelle durften wir das nicht und wir wollten das Bienenhotel auch etwas verstecken. Es steht in Bonn Dransdorf.
Download als PDF