Monika Schmidt-Engbrecht ist pensionierte Lehrerin und seit 2017 im Vorstand von Kultur verbindet e.V. aktiv. Außerdem ist sie eine Buchpatin an der Erich-Kästner-Schule. Ihre über 40-jährige Berufserfahrung als Lehrerin mit einem Schwerpunktfach „Deutsch als Zweitsprache“ kommt dabei dem Verein in der Projektarbeit mit den ausländischen Kindern besonders zu Gute.


1. Wie sind Sie zum Verein gekommen? Wie lange engagieren Sie sich schon ehrenamtlich?

- Ich bin über die Freiwilligenagentur der Stadt Bonn zum Verein gekommen und es sind inzwischen über 9 Jahre, in denen ich mich ehrenamtlich für Kultur verbindet e.V. engagiere. Ich wollte immer meine Erfahrung und Kenntnisse aus dem Berufsleben weiternutzen und mit Kindern arbeiten. Als ich pensioniert war, hatte ich genug Zeit, um meinen Wunsch zu erfüllen.

2. Was gefällt Ihnen besonders gut an der Vereinsarbeit? Was ist Ihre größte Herausforderung?

- Ich wollte immer etwas Sinnvolles für die Gesellschaft leisten. Und die Integration ist auch eine sinnvolle Sache! Da ich früher beruflich gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet habe, war eine Tätigkeit als Buchpatin im Verein für mich naheliegend und war somit keine so große Herausforderung für mich. Die Betreuung eines einzelnen Kindes ist viel einfacher als die einer der ganzen Klasse. Der persönliche Kontakt zum Patenkind kann schneller aufgebaut werden und es kann gezielter auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen werden. Die Mehrheit der Kinder kommt auch sehr gerne zur Lesestunde und freut sich auf unsere persönliche Begegnung.

3. Wie kommen Sie mit den Corona-Einschränkungen momentan zurecht?

- Ich habe vor Corona einen 8-jährigen aus Pakistan stammenden Jungen an der Erich-Kästner-Schule betreut. Wir haben uns regelmäßig getroffen und zusammengelesen. Der Kontakt zu den Eltern war auch gut. Durch Corona ist dieser Kontakt leider verloren gegangen. Die Familie hat nicht mehr auf meine Emails und Telefonanrufe reagiert, obwohl wir am Anfang den Kontakt auf diese Weise gehalten hatten. Aber wenn die Eltern das nicht mehr für sinnvoll halten, dann hat das keinen Wert mehr! Ohne eine Unterstützung durch die Eltern kann der Kontakt nicht aufrechterhalten werden. Ich hoffe, dass es bald wieder möglich wird, an den Schulen mit Kindern zu lesen.

4. Lesen Sie gerne und haben Sie als Kind gerne gelesen? Haben Sie ein Lieblingskinderbuch?

- Ich lese gerne und viel. Als Kind mochte ich „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner, der sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geschrieben hat. Momentan lese ich mehr Belletristik und historische Literatur.   

5. Was wünschen Sie dem Verein für die Zukunft?

- Ich wünsche mir, dass wir unser Leseprojekt „Meine erste Bibliothek“ weiter fortführen können und dass die Zielsetzungen, die wir in Angriff nehmen, realisiert werden. Ich wünsche mir, dass wir mehr Mitglieder für den Verein gewinnen, da die Arbeit im Verein nicht nur sinnvoll, sondern auch sehr persönlich ist und viel Freude mit sich bringt.  Ich denke immer positiv und hoffe, dass die Corona-Einschränkungen bald aufgehoben werden und wir mit den neuen Kulturprojekten starten können. Das wünschen wir uns Alle!

Am 18.02.2021 interviewt von Victoria Luin / Bildquelle: Kultur verbindet e.V.