
23.02.12: "Meine erste Bibliothek" nun auch in der Erich-Kästner-Schule
Große Spannung bei der Startveranstaltung am 23.02.12 unter den 10 Paten und 13 Kindern und deren Eltern im Klassenzimmer 1 a in der Erich-Kästner-Schule. Wer ist meine Patin?“ und „Wer ist mein Patenkind?“ – diese Frage blieb eine Weile ungelöst, bis sich dann doch alle 10 Paten und 13 Kinder zusammengefunden hatten.
Nun konnten sie gemeinsam in der vom Verein „Kultur verbindet“ mit sehr schönen Bilderbüchern ausgestatteten Bücherkiste das Buch aussuchen, das Kind und Pate ab dieser Woche lesen. Bald wird dieses Buch dem Kind gehören und als erstes Buch den Anfang für die „erste Bibliothek“ darstellen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt, von dem wir schon gehört haben, nun auch an unsere Schule holen können. Die Kombination von Einzelbetreuung, wunderschönen Büchern und gemeinsamen Lesens wird den Kindern große Freude machen und den Sprach- und Leselernprozess sehr unterstützen, beides Grundpfeiler für den schulischen Erfolg“, sagt Frau Koknat-Blankertz, die Schulleiterin der Erich-Kästner-Schule in ihrer kleinen Ansprache.
„Für uns ist dies eher ein Buch- als ein Leseprojekt“ sagt Arzu Çetinkaya, die Vorsitzende des Vereins „Kultur verbindet e.V.“, der vor drei Jahren von Bonner Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund gegründet wurde und einen Beitrag zur erfolgreichen persönlichen und schulischen Entwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund leisten möchte. „Wir möchten bei den Kindern die Freude an Büchern wecken und die Freude am Dialog. Wir machen die Erfahrung, dass daraus ein neues Selbstvertrauen erwächst und sich auch die Leistungen der Kinder verbessern.“
Die Kinder haben schon einen ersten Vorgeschmack auf die spannenden Geschichten, die sie in den Büchern entdecken können, erhalten. Die BuchPatin Ingrid Striepecke, hat aus dem Buch „Ein Apfel für alle“ von dem kleinen Hasen erzählt, der ganz oben am Baum einen Apfel entdeckt. Wie wird es da wohl weiter gehen? Am Freitag wurde diese Frage nicht gelöst. Ab heute können in den spannenden Geschichten solche Fragen eine Antwort finden.
Oktober 2011: Kinder erlesen sich ihre erste Bibliothek

„Ob Bibi Blocksberg oder Pipi Langstrumpf – viele Buchfiguren gehören zum festen Bestandteil einer Kultur. Wir möchten, dass sie auch Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Entwicklung begleiten und damit einen Beitrag zur Integration leisten. Mit dem Projekt ‚Meine erste Bibliothek‘ möchten wir die Freude der Kinder an Büchern wecken und durch die die Lesestunde mit IHREM Paten bei den Kindern Entwicklung auf den verschiedensten Ebenen anstoßen: Stolz auf ihre Fähigkeiten, Selbstvertrauen und eine positive Einstellung zur Schule. Dies sind die Grundpfeiler für erfolgreiches Lernen.“ sagt Frau Arzu Çetinkaya, die Vorsitzende des Vereins Kultur verbindet.
Zwei Kinder der zweiten Klassen der Lyngsbergschule werden ein Jahr lang einmal in der Woche gemeinsam mit ihrem Paten oder Patin ein Buch lesen. So kann sich ein Kind im Laufe des Schuljahres 6 bis 8 Bücher „erlesen“, die es dann stolz aufs eigene Bücherregal stellen kann. Das Bücheregal ist ein Geschenk des Vereins Kultur verbindet. Dieser Godesberger Verein setzt sich seit drei Jahren aktiv dafür ein, Kindern aus Migrationsfamilien durch KulturPatenschaften, Besuche in Bonner Kulturstätten und Projekte wie „Meine erste Bibliothek“ so zu fördern, dass sie sich in dieser Gesellschaft mit Selbstvertrauen bewegen und erfolgreich sein können. "Wir wollen mit diesem Projekt den Kindern etwas bieten, was eine wunderbare Ergänzung zum Unterricht ist: Zeit und intensive Aufmerksamkeit, für eine Weile im Mittelpunkt stehen, mit jemand aus der deutschen Kultur eine freundschaftliche Beziehung entwickeln!
Ganz nebenbei verbessern sich die Lesefähigkeiten der Kinder sehr.“ sagt die Psychologin Gerrit Oppelland-Hampel, die diese Projekte des Vereins leitet. Die Schulleiterin der katholischen OGS-Lyngsberg, Frau Maria Karikari, wie auch ihr Kollegium, begrüßen ausdrücklich dieses Angebot. Sorgfältig haben sie für zwölf der Migrantenkinder aus ihren beiden 2. Klassen bei einem Zusammentreffen mit Vorstandsmitgliedern von Kultur verbindet e. V. und den Paten die „passenden“ BuchPaten ausgewählt.
Die zehn Paten und Patinnen zwischen 26 und 67 Jahren freuen sich, heute ihr Patenkind kennen zu lernen und auch wieder in Kinderbüchern lesen zu können. „Sprache und Lesen sind der Schlüssel zur Bildung. Gerade am Anfang des Leselernprozesses brauchen die Kinder mit Migrationshintergrund sehr viel persönliche Betreuung und Unterstützung, um erfolgreich zu starten. Im Grundschulalter lernen die Kinder am meisten in einer liebevollen Beziehungssituation. Genau das ist es, was die BuchPaten bieten können: Freude am Kind, Freude an seinen Erfolgen und Wertschätzung. Wir freuen uns, dass wir durch dieses Projekt unsere Kinder noch besser unterstützen können.“ sagt Frau Maria Karikari, die Leiterin der Lyngsbergschule. Die gefüllte Bücherkiste steht bereit. Heute können sich die Kinder mit ihren Paten das erste Buch für ihre erste Bibliothek aussuchen. Bibi Blocksberg, Pippi Langstrumpf und andere warten darauf, in das Kinderzimmer von Tamir und den anderen Kindern einziehen zu können.
Die Bücher wurden vom Schulverein der Lyngsberschule und vom Verein Kultur verbindet gespendet. „Für den Start reicht es, aber uns fehlen noch weitere Bücher. Wir freuen uns sehr über Unterstützung durch Spenden. Eine Spende von 10 bis 15 Euro reicht für ein schönes Buch, das ein Kind für lange begleiten kann. Wir freuen uns auch über weitere Paten und Patinnen, die uns an Bad Godesberger Schulen unterstützen“ sagt die Projektleiterin Gerrit Oppelland-Hampel.